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Das soziale Gewissen ruft:
Frohe Weihnachten, Mr. Scrooge

Charles Dickens gilt als der sozialkritische Schriftsteller Englands im 19. Jahrhundert. Als literarischer Anwalt der unteren Schichten hat er versucht, die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Not und die Armut in der englischen Gesellschaft zu lenken.
TITANIA MEDIEN hat seinen berühmten Klassiker "A Christmas Carol" - in unseren Breitengraden auch bekannt als "Eeine Weihnachtsgeschichte" - 2004 unter dem Titel "Fröhliche Weihnachten , Mr. Scrooge!" neu vertont. Auf zwei CDs hat Regisseur Marc Gruppe eine wunderschöne, zwei Stunden lange Weihnachtsgeschichte produziert. Im selben Jahr wurde sie zum besten Einzel-Hörspiel des Jahres gewählt.
Die Geschichte spielt am 24. Dezember 1843 mitten in London. Der geizige Geldverleiher Ebeneezer Scrooge ist an diesem Tag noch übelgelaunter und herzloser als an allen anderen Tagen im Jahr. Er hält Weihnachten für Humbug und einen Riesen-Schwindel.
Seinen Angestellten Bob Cratchit lässt er auch an diesem Tag bis zum späten Abend arbeiten. Bei nur einem Stück Kohle pro Tag ist es so kalt im Büro, dass die Tinte gefriert.
Auch seine Klientin Caroline Wilkins hat keine guten Karten. Als alleinerziehende Mutter hat sie Mühe, den Lebensunterhalt für die Familie zu bestreiten. Das Geld reicht gerade einmal für das Notwendigste. An die Tilgung der Hypothek ist dabei jedoch nicht zu denken.
Mit vier Raten im Rückstand, bittet sie Scrooge um einen weiteren Aufschub. Der Geldverleiher jedoch kündigt der verzweifelten Frau mit beissendem Spott die Zwangsräumung für den 25. Dezember an.
Ähnlich ergeht es einem Spenden-Sammler, der vergeblich an die nicht vorhandene Rührseeligkeit des fiesen Geldverleihers appelliert. Mit Hohn und Spott beladen, verlässt er erfolglos dessen Geschäftsräume.
Kurzum: Scrooge ist ein umbarmherziger und fieser Halsabschneider.
In der Weihnachtsnacht jedoch erscheinen erst sein verstorbener Teilhaber Jakob Marley und später die Geister der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht. Sie halten ihm den Spiegel vors Gesicht.
Scrooge fängt an, sich zu besinnen. Allmählich beginnt er, zu verstehen, was der wahre Sinn des Weihnachtsfestes ist.
"Fröhliche Weihnachten, Mr. Scrooge!" ist eine wunderschöne und anrührende Weihnachtsgeschichte. Die literarisch großartige Vorlage macht es unmöglich, daraus ein schlechtes Hörspiel zu produzieren. Doch wie schon bei dem "Kleinen Lord" gelingt Gruppe auch hier die Produktion eines herausragenden Hörspiels.
Er bleibt authentisch und besticht vor allem durch die Auswahl der Sprecher. Insbesondere Christian Rode als Ebeneezer Scrooge, aber auch Herbert Schäfer als Bob Cratchit und die drei Geister - gesprochen von Friedrich Schoenfelder, Peer Augustinski und Heinz Ostermann - verhelfen dem Hörspiel zu seiner akustischen Lebendigkeit.
An einigen Stellen ist es jedoch nicht ganz einfach, die zum Teil ähnlich klingenden Stimmen auseinanderzuhalten. Das liegt insbesondere daran, dass Gruppe die 22 Rollen mit nur 15 Stimmen besetzt hat. Doch die Großartigkeit der Geschichte veranlasst schnell dazu, diesen kleinen Makel zu verzeihen.
"Fröhliche Weihnachten, Mr. Scrooge!" gehört mindestens genauso in die Vorweihnachtszeit wie Lebkuchen oder Domino-Steine.

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"Frohe Weihnachten, Mr. Scrooge"
von Charles Dickens


Infos:
2 CDs
ISBN: 3-7857-3255-4
erschienen: 2004
bei TITANIA MEDIEN
Regie: Marc Gruppe

Datum: 14.11.06

 

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